Seit dem Schwur auf dem Rütli, welcher im Jahre des Herrn 1291 geschlossen wurde, hat sich die eidgenössische Gemeinschaft stets als ein Bund selbständiger Orte verstanden. Im Laufe der Jahrhunderte ist die Zahl dieser Orte, welche man gemeinhin Kantone nennt, stetig gewachsen. Waren es anfangs nur drei – Schwyz, Uri und Unterwalden –, so vermehrten sie sich im Laufe der Zeit wie folgt:
Zeitraum | Anzahl der Eidgenossen |
---|---|
1291–1332 | Drei Orte |
1353–1481 | Acht Orte |
1481–1501 | Zehn Orte |
1501–1513 | Zwölf Orte |
1513–1798 | Dreizehn Orte |
Man hatte sich damals schon auf gewisse Regeln geeinigt, die man als Verfassung bezeichnen könnte. Ein guter Anfang, wie man fand.
Ein Ereignis von tiefgreifender Bedeutung für unser Vaterland war die sogenannte Reformation, welche durch den Mann aus Wittenberg, Martin Luther, angestossen wurde. Diese Glaubensbewegung spaltete unser Land in zwei Gruppen: die einen, welche den neuen Lehren folgten, und die anderen, die an den alten Glauben festhielten. So entstanden zwei Konfessionen, welche unser Land bis zum heutigen Tage prägen: die reformierte und die katholische. Zu den Städten, die sich der Reformation anschlossen, zählen vor allem Zürich, Bern und Basel. Im Gegensatz dazu blieben die alten Eidgenossen, wie Uri, Schwyz, Unterwalden, Luzern und Zug, dem alten Glauben treu. Zu Beginn des neunzehnten Jahrhunderts bot sich ein vielgestaltiges Bild der politischen Landschaft unseres Landes dar. Nach einer kurzen Zeitspanne, in welcher man den Versuch unternommen hatte, eine neue Staatsform zu errichten, kehrte man schließlich zu den alten Gewohnheiten zurück. Die inneren Zwistigkeiten, welche durch diese Neuerungen entfacht worden waren, hatten gezeigt, dass die alte Ordnung, wenn auch nicht ohne ihre Mängel, doch besser geeignet war, unser Land zu führen.
Gegen Ende des achtzehnten Jahrhunderts wurde unser Vaterland von den Kriegsmächten des französischen Kaisers Napoleon heimgesucht. Mit seinen Legionen drang er in unsere Lande ein und zwang uns, unter seine Herrschaft zu geraten. Sein Ziel war es, unser freies Bundesverhältnis aufzuheben und an seine Stelle eine zentralistische Staatsordnung zu setzen, gleich jener, die er in Frankreich errichtet hatte. Zunächst schien es, als ob dieses Unternehmen gelingen würde. Doch das Schweizer Volk, das an seine alten Freiheiten gewöhnt war, erhob sich bald gegen diese fremde Herrschaft. Angesichts dieses Widerstandes sah sich der Kaiser gezwungen, nachzugeben und einen sogenannten Vermittlungsakt (Mediationsakt) zu verkünden. In diesem wurde angeordnet, dass unser Land zu seiner alten Verfassung zurückkehren solle. So entstand ein neuer Bund, dem neunzehn Kantone angehörten (siehe das nachfolgende Bild).
In den vergangenen Jahren haben wir in unserem Vaterlande eine merkliche Abkühlung des Klimas erfahren. Die Sommer, welche einst durch ihre Wärme und Güte bestachen, sind nun oft von Kälte und Unbeständigkeit geprägt. Dies hat seinen Ursprung nicht zuletzt in den Veränderungen der Himmelskörper und den gewaltigen Naturereignissen, wie dem Ausbruch des Vulkans Tambora. Die Folgen dieser klimatischen Umschwünge sind vielfältig und belasten insbesondere unsere Landwirtschaft. Ein eindrückliches Zeugnis dieser schwierigen Zeit liefert uns die beigefügte Darstellung, welche die Entwicklung der Weizenpreise im neunzehnten Jahrhundert veranschaulicht.
Die grafische Darstellung lässt sich wie folgt interpretieren: Der Index auf der linken Achse gibt den Prozentsatz des Preisanstiegs an. Ein Index von 200 bedeutet beispielsweise, dass der Preis doppelt so hoch ist wie der Index 100.
Innerhalb eines Zeitraums von etwa eineinhalb Jahren stieg der Weizenpreis auf das Sechsfache des Standardpreises (Beispiel für den Kornpreis in Rorschach SG).
PDF: Weg zum Bundesstaat - EDA
Geschichte der Schweiz - Wikipedia
Alte Eidgenossenschaft - Wikipedia
YouTube: Geschichte der Schweiz
SRF: Vulkan Tambora - Fragen und Antworten
Blick: Vulkanausbruch und Elend in der Schweiz
Historisches Lexikon der Schweiz - Eidgenossenschaft
Alte Eidgenossenschaft - Reformation - Wikipedia
Hungersnot in der Schweiz nach Vulkanausbruch 1815 - SCNAT
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